Fülldraht Schweißgerät #2: Umrüstung auf Gleichstrom

Teil 2 meiner Miniserie zum Fülldrahtschweißgerät.

Hier zeige ich, wie man ein einfaches Fülldrahtschweißgerät auf Gleichstrom (am Ausgang) umrüsten kann.
Warum das überhaupt sinnvoll ist, haben ich im letzten Post erklärt.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden: weniger Spritzer und eine viel gleichmäßigere Schweißnaht. Eine kleine Schweißprobe gibt es in der zweiten Hälfte des Videos zu sehen.

Unter dem Video findet Ihr eine Liste der benötigten Teile.

Verbaute Teile:

Brückengleichrichter SQL150A
150 Ampere, 3 Phasen
(Ebay)
2 Phasen reichen natürlich auch. Es gibt viele Angebote auf Ebay, dieses muss nicht das günstigste sein. Es existiert noch ein kompakteres Modell ohne Kühlrippen. Das würde ich aufgrund der schlechteren Wärmeabfuhr nicht empfehlen.
13,- Euro
(inkl. Versand)
Becher-Elko, 35x50mm, 22.000µF/50V, 2 St. (Reichelt)
Besser sind Elkos mit Schraubanschluss. Es kann auch ein einzelner Elko von ca. 44.000µF oder mehr verwendet werden, wenn verfügbar.
Achtet darauf, dass die Kondensatoren ausreichend spannungsfest sind (hier bis 50 Volt). Dabei muss man bedenken, dass der geglättete Gleichstrom später ca. 1,4 mal höher sein wird als der jetzt gemessene Wechselstrom (sucht nach „Effektivspannung und Spitzenspannung“, wenn Ihr nicht wisst warum).
8,80 Euro
Lüfter Sunon, 24V / 9,2 Watt (Reichelt)
Alternativ: Ein 10 Watt Widerstand mit passendem Wert (ca. 60-100 Ohm, abhängig von der Spannung Eures Schweißgerätes)
6,90 Euro
Quetschkabelschuh, Ringform, Lochmaß 6,5mm, 10 St. (Reichelt)
Diese Kabelschuhe passen gut auf die im Schweißgerät verbauten 10mm2 Kabel und lassen sich noch mit normalen Crimpzangen verarbeiten (im Einsatz für die gelben isolierten Kabelschuhe).
1,30 Euro
ca. 50cm Kupferkabel, 10mm2 (vorhanden)
Eine kleines Stück Lochrasterplatine für die Kondensatoren (wenn nötig) (vorhanden)
Zwei kleine Standarddioden, z.B. vom Typ 1N 4001 (Reichelt) (wenn nötig)
Diese Dioden habe ich in die positive Zuleitung des Lüfters eingelötet, da die Spannung etwas zu hoch war. Durch die Dioden entsteht ein Spannungsabfall von ca. 1,4 Volt.
0,08 Euro
Summe: 30,08 Euro

 

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48 thoughts on “Fülldraht Schweißgerät #2: Umrüstung auf Gleichstrom

  1. Hey Kai,
    danke für diesen Blog, ich werde mein billiges Schweißgerät ebenso aufrüsten.
    Wenn Du Lust hast, schreib mir mal, wo Du Dein Grundstük genau hast.

  2. Leser „Kalli“ hat unter „Über diesen Blog“ folgende Frage gestellt:

    „Hallo,

    ich hab ein Aldi FD-105/F. gebraucht gekauft. Der Vorgänger hat sogar einen Gasanschluss dran gebastelt. Ist das nun ein Gleichstrom- oder Wechselstromgerät. Wie kann ich das erkennen?
    Kann man damit trotzdem vernünftig schweißen ??

    gruß
    Kalli“

    Meine Antwort:

    Ich kenne das Schweißgerät nicht. Aber im ersten Video dieser Serie beschreibe ich eine einfache Möglichkeit festzustellen, ob das Schweißgerät auf Gleich- oder Wechselstrom läuft. Man braucht dazu ein Multimeter, also ein (möglichst digitales) Spannungsmessgerät. Dieses stellt man auf einen geeigneten Gleichspannungsmessbereich ein und misst damit die Spannung an der Elektrode (am Draht). Wird hier nichts sinnvolles angezeigt, läuft das Gerät vermutlich auf Wechselspannung und man kann den Wechselspannungsmessbereich probieren.

    Ich würde aber ersteinmal versuchen, ob das Schweißgerät überhaupt einigermaßen funktioniert – umrüsten kannst du dann später immer noch. Wichtig: Wenn du auch weiter MIG-Schweißen willst (mit Gas) musst du die Polarität vertauschen können:
    – Fülldraht: Masse positiv, Draht negativ
    – MIG (mit Gas): Masse negativ, Draht positiv

    Grüße,
    Kai

    • Moin Kai,
      dickes Lob für Umrüstung und Blog.

      Dank deiner Insperation, habe ich mir jetzt vorgenommen, meinen Schweißtrafo Moderna 150 von Telwin
      umzurüsten. Kann ja nix schiefgehen ;-)))

      Gruß Manni

  3. hallo kai!

    klasse videos!!!!
    aber wann geht es denn nun mal weiter, bis zum bitteren ende? 😉
    keine spannung an der elekrode anliegen zu haben, ist nach dem ganzen getune ja ein must have 😉

    liebe grüsse

    stefan

    • Hallo Stefan und Alle,

      ein Gutes an solchen „öffentlichen“ Projekten ist es, dass man immer wieder einmal daran erinnert wird, die Sachen auch wirklich zuende zu bringen! Ich gelobe Besserung. Wenn die Temperaturen in meiner unbeheizten Werkstatt es zulassen, werde ich mich demnächst dransetzen.

      Liebe Grüße und Danke,
      Kai

      • sag deiner holden du schweisst ihr dafür ein rankgitter und machst es dafür einfach im wohnzimmer 😉
        sollen wir alternativ für eine fleecejacke sammeln? 😀

        lg

      • Hi Kai,

        ich will ja nicht drängeln aber ich messe hier in der Rhön unterhalb der Wasserkuppe schon über 15°C draußen … nicht das es irgendwann zu warm ist für die nächsten Beiträge und Videos 😉

        Verbleibe gespannt und mit LG
        René

  4. Sehr gutes video. zu der steuerung vom vorschub. kann man nicht vor deiner gleichrichtung ,wechelspannung abzweigen und direkt an die vorschubsteuerung gehen?

  5. Moin moin, habe heute mein Parkside PFDS 33B2 auf Gleichstrom umgerüstet. Platz ist genügend drinne. Habe einen Gleichrichter mit
    Schraubanschlüsse verwendet, sowie 2 Becherkondensatoren, wie du es beschrieben hast. Dieses Gerät eignet sich super zum
    Umrüsten. Alle deine Mängel gibt es hier nicht. Ventilator vorhanden, Strom an der Düse erst wenn der Taster betätigt wird
    und der Drahtvorschub ist stabil, da auf der Platine ein kleiner Travo vorhanden. Mein kleines Problem ist noch der Wert des
    Widerstandes nach der Gleichrichtung damit sich die Kondensatoren entladen. Vielleicht kannst du mir ein Tipp geben.
    Das Parkside kostet bei Norma 109 Euro auch im Onlineshop.
    MfG Norbert

    • Sorry, habe den Kommentar erst jetzt gesehen. Schön, dass es geklappt hat! Das hört sich nach einer guten und günstigen Ausgangsbasis an.
      Zum Widerstand: Ich habe einen 10 Watt Lüfter eingebaut. Watt = Volt * Ampere. Nehmen wir an, das Schweißgerät produziert ca. 50 Volt. Dann fließen 10/50 = 0,2 Ampere. Der Widerstand (R) lässt sich jetzt einfach mit dem Ohmschen Gesetz ausrechnen: R = V/A; R = 50/0,2; R = 250 Ohm (nächste gängige Werte: 220 oder 270 Ohm). Das sollte ungefähr passen. Allerdings läuft der Lüfter bei mir schon einige Sekunden nach.
      Aber Achtung: Hier werden bis zu 10 Watt verbraten. Also einen entsprechend belastbaren Widerstand verwenden.

      • In welchem „Stromzustand“ des Geräts misst man da am besten?

        Alle Schalter auf volle Pulle, Knopf drücken und messen? Oder eher Mittelstellung? Hmmm….

      • Ich beantworte meine Frage mal selber:
        Ich habe das Parkside 33B2 mal gemessen: Auf der schwächsten Stufe wirft der Trafo ca. 20 Volt raus und auf der stärksten Stufe ca. 31 Volt.
        Ich habe nun den selben 24V Lüfter wie Kai von Reichelt geordert und werde den originalen 230V Lüfter des Parkside damit ersetzen – als Kondensatorentlader in erster Linie. Die Abmessungen der Lüfter sind praktischerweise auch identisch. Ich bin auch eher ein Freund davon einen „kontollierbaren“ Verbraucher als Entlader zu verwenden als einen Widerstand. Wenn der defekt geht, merkt man das nämlich gar nicht und die Gefahr, dass ein kurzer Entladungsfunke im Schrank bei Berührung des Brennergriffs mit dem Gerät raus kommt wäre wieder da.

        Allerdings würde der 24V Lüfter beim Parkside 33B nur dann anlaufen wenn man den Knopf betätigt (Nur dann liefert auch der Schweisstrafo Saft). Da im Parkside aber der selbe Trafo wie in allen NoName Fülldrahtschweissgeräten verwendet wird, diese aber oft auch ohne Lüfter verkauft werden, denke ich, dass der Lüfter nicht wirklich extrem wichtig ist. Wenn der ein wenig die Luft im Gehäuse bewegt während der Belastung plus einige Sekunden Nachlaufzeit durch die geladenen Kondensatoren sollte das wohl reichen.

        Noch nicht sicher bin ich mir was die Dioden angeht. Bei niedriger Stufe sind es 20 Volt, der Lüfter würde also weit unter seiner Spezifikation betrieben. Erst auf Stufe 4 des Parkside könnte es kritisch für den 24V Lüfter werden wenn er mit 31 V betrieben wird. Wenn ich nun die Dioden einsetze habe ich Sorge, dass der Lüfter dann auf niedrigster Stufe gar nicht erst anläuft.

        • Alles fertich und läuft wie eine Biene das Parkside in der Gleichstrom Version. Dazu 0,8er Draht von Kiswel mit entsprechenden Stromdüsen und passender Vorschubrolle. Kaum noch Gespritze und ein schönes gleichmässiges surren und brutzeln beim schweissen. Hervorragende Sache. Fast nicht mehr von Schutzgas zu unterscheiden.

          Der getauschte 24V Lüfter (ab Werk war ein 230V Lüfter drin der immer lief) läuft mit den selben 2 Dioden von Reichelt ohne Probleme. Habe den Lüfter parallel zu den Elkos verbaut, läuft daher beim Parkside nur wenn man auch die Brennertaste drückt, was auch völlig ausreicht. Ordentlich laut der 24V Lüfter, vielleicht löte ich nochmal ein paar Dioden mehr ein um den etwas mehr zu bremsen. Selbst in der kleinsten Stufe dreht das Ding recht ordentlich, da reicht auch weniger.

          [img]http://up.picr.de/32767680og.jpg[/img]

          • Super, schön dass es geklappt hat und du mit dem Ergebnis so zufrieden bist!

            Beste Grüße,
            kai

  6. Hallo,

    ein sehr schönes Projekt! Ich finde es sehr gut, dass es Leute gibt, die Ihre Gedanken mit anderen teilen und dann auch noch detailliert beschreiben. Es hat wirklich Spaß gemacht die Videos zu schauen und durch diesen Blog zu stöbern.
    Gerne mehr davon!

    Lieben Gruß

    • Hallo Marcel,

      Elektrolytkondensatoren sind (fast) immer gepolt, haben also einen positiven und einen negativen Anschluss. Hier ist der positive Anschluss markiert (auch oben bei der Schraubklemme). Meist ist die Markierung beim negativen Pol – das macht aber keinen Unterschied.

      • Erstmal vielen Dank für die schnelle und aufschlussreiche Antwort.

        Eine Frage hätte ich noch: Wie wurde die Verbindung des 10mm²-Kabels an den Gleichrichter ausgeführt? Ich finde nur Flachsteckerhülsen bis 6mm² ?

        Vielen Dank im Voraus.

        Marcek

        • Hallo Marcel,

          der Gleichrichter hat Löcher in den Metallstreifen, die als Anschlüsse dienen. Da lässt sich eine Schraubverbindung herstellen mit den Ringkabelschuhen, die ich oben verlinkt habe.

          Beste Grüße,
          Kai

  7. hallo kai, erst eimal vielen dank, deine videos sind einsame spitze. ich habe ein parkside 33b 2 und bin gerade beim umbauen auf gleichstrom. als gleichrichter habe ich einen mit 5 schraubanschlüssenund die elkos haben 63v und 22.000 pf. made in china und sehr lange wartezeit. gestern war 1. probeschweißen. für ein paar sec. lichtbogen plötzlich ein leichter knall und es roch komisch. heute hab ich nachgeschaut und bei einem elko war der deckel aufgeplatzt. angeschlossen
    waren die elkos parallel und am plus-minus ausgang vom gleichrichter zum schweißkabel. ich hoffe da war nichts verkehrt gegangen. ohne elkos ist das ein intervall
    schweißen, geht gar nicht. die andere technik wie lüfter und drahtvorschub brauche ich wie schon beschrieben wurde nicht umzubauen. ich hoffe du kannst mir,
    in bezug auf die elkos, weiterhelfen. mach weiter so.
    vielen vielen dank im voraus
    mfg alex müller

    • Hallo Alex
      Hmm, hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
      – Waren die Elkos mit der richtigen Polarität angeschlossen? Das ist sehr wichtig. Meist ist der Minuspol markiert, manchmal aber auch der Pluspol. Ich würde auch mal mit einem Messgerät prüfen, ob Minus und Plus tatsächlich da ankommen, wo du vermutest…
      – Wenn richtig angeschlossen, könnte der Elko defekt gewesen sein. Ich würde mal den geplatzten entfernen und mit dem anderen alleine probieren. Das sollte grundsätzlich funktionieren. Dann kannst du später noch einen ergänzen. Bei Elkos lohnt es sich, Qualität aus verlässlichen Quellen zu kaufen.
      – Schließlich besteht die Möglichkeit, dass der Gleichrichter falsch angeschlossen (oder defekt) ist und daher weiterhin Wechselstrom am Elko ankommt. Das killt ihn mit Sicherheit. Auch hier: Messgerät hilft.

      Mich wundert etwas, dass es ohne Elkos garnicht geht. Eigentlich sollte es zumindest nicht schlechter sein als ohne Gleichrichter. Vielleicht ist hier doch etwas falsch angeschlossen?

      Liebe Grüße und viel Erfolg!
      Kai

      • hallo kai, vielen dank für deine tipps. ich werde erst einmal alles durchmessen bevor ich wieder etwas abschieße, ok. also ohne gleichrichter
        ohne umbau funktioniert das teil, mit gleichrichter schweißt es allerdings mit aussetzer in kurzen regelmäßigen abständen. die elkos von ihrer leistung her sind ausreichend oder doch lieber mehr volt? angeschlossen habe ich die beiden jeweils minus/minus zum minuspol vom
        gleichrichter und plus/plus zum pluspol vom gleichrichter also parallel, richtig? also gut, ich messe noch mal alles durch und probiere mit
        1 elko, hoffentlich entdecke ich einen fehler ob positiv oder negativ. irgendwo sitzt da eine defekthexe und will von mir gefunden werden.
        einen wunderschönen vorletzten „sommertag“
        mfg alex müller

        • hallo kai, ich habe
          nochmals alles durchgeschaut, nichts gefunden, die polung hat auch gepasst. am gleichrichterausgang
          plus/minus habe ich ca 23v. ist es von vorteil die elkos größer zu dimensionieren? also ich nehme an daß der eine elko von haus aus schrott war. werde mir noch einen baugleichen bestellen und noch mal versuchen, ich bastele noch bischen herum. ich werd dir
          von meinem erfolg, ob negativ oder positiv, später berichten. vielen dank, mach weiter so wunderbare und lehrreiche videos.
          mfg alex müller

  8. Hallo,

    nachdem ich die Umrüstung meines Parkside fast abgeschlossen habe, bleibt bei mir nur noch eine offene Fragen.

    Werden die beiden Dioden für den Lüfter in Serie oder parallel in die Plus – Leitung gelötet?

    Viele Dank für eure Antworten.

    • …in Serie.
      Das Ganze ist allerdings nur nötig, wenn die Spannung (gemessen) an den Kondensatoren zu hoch für den Lüfter ist. Jede Diode erzeugt einen Spannungsabfall (eine Reduktion der Spannung) um ca. 0,7 Volt. Es müssen einfach so viele hintereinander gelötet werden (also in Serie), bis die Spannung tief genug für den Lüfter ist.

    • Hallo, schwer zu sagen, ob das geht, vermutlich aber schon. Ganz ohne Vorkenntnisse (Elektronik, Löten…) würde ich das Projekt jedoch eher nicht angehen. Es kann immer unerwartetes passieren.

    • Hallo, ich habe auch das Güde, dort ist sogar eine Trennung mit einem Relais verbaut, dass man erst, wenn der Draht kommt, Strom auf dem Draht hat.
      Der Drahtvorschub ist leider an den Schweißtrafo gekoppelt, allerdings kann man den mit einem 24v Trafo stabilisieren. Das Güde ist für einen Umbau perfekt. Einfach einen 24v Trafo für die Spannungsversorgung der Drahtzufur einbauen. In die Netzleitung einen Motordrehzahlregler einbauen (innen, zwischen Schalter und Thermosicherung zur feinregulierung des Schweißstromes) , Umbau auf Gleichstrom und fertig ist alles. Lüfter ist ja auch schon verbaut.

      Das gute ist, die Platine hat ein Relais für den Drahtvorschubmotor, dass die 24v immer bei Betrieb anliegen können und erst bei betätigen des 2Adrigen Schalters im Handteil wird der Motor sowie der Schweißstrom geschaltet.

      Einzig beim Gleichspannungsumbau muss man die Widerstandslösung nehmen, da ja schon ein 230V Lüfter verbaut ist.

      https://www.amazon.de/gp/product/B07MZPBDDS/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1

      Drehzahlregler bei Amazon

  9. Hallo,

    ich finde Ihre Seite sehr interessant.
    Ich möchte evtl. mein Fülldrahtschweißgerät auch auf Gleichstrom umbauen.
    Nur leider habe ich auf dem Draht immer Strom.
    Gibt es eine Möglichkeit den Brenner so umzubauen, das dieser erst nach Betätigung des Schalters anliegt?
    Ich habe gesehen das Sie dieses Vorhaben in der Planung haben.

    • Hallo Peter

      leider bin ich dazu noch nicht gekommen. Aber in einem Kommentar auf YouTube habe ich mal das grundsätzlich Vorgehen beschrieben:
      „Das Prinzip ist einfach: Kauf das dickste Relais, das du finden kannst, sowie ein kleines Netzteil, das dazu passt. Bau das Relais so ein, dass es die Stromzufuhr zum Trafo unterbricht. Rüste die Pistole so um, dass sie elektrisch vom Rest des Systems getrennt ist und mit dem Strom des kleinen Netzteils das Relais einschaltet. Der Drahtvorschub kann fix mit dem Trafo verbunden werden, so dass er losläuft, wenn der Trafo einschaltet.
      Das wars. Eine genauere Anleitung kann ich eigentlich nicht geben, weil jedes Schweißgerät (insbes. die Pistole) etwas anders aufgebaut ist. Dies ist auch ein Grund, weshalb es dazu (bisher) kein Video gibt. Auf meiner Festplatte liegt schon gefilmtes Material, aber zufrieden war ich damit nicht so recht. Außerdem ist das auch nicht ganz ungefährlich, schließlich geht es hier um Netzspannung.“
      Vielleicht hilft dir das weiter.

      Liebe Grüße,
      Kai

  10. Hallo Kai,
    vielen Dank für die tolle Anleitung zum Umbau von Wechsel auf Gleichstrom. Mit den angegebenen Komponenten hat das klasse geklappt; nun aber zu meinem Problem: die Restspannung von den Kondensatoren. Ich habe versucht, den restlichen Strom über einen Lüfter (48V/0,3A) „los zu werden“. Das dauert jedoch ein paar Sekunden, einfach zu lange… Auf Stufe 2 hatte ich vor dem Umbau 29V, danach 40V (incl. Lüfterbetrieb). Kann ich einen Widerstand/Diode zu den Kondensatoren parallel/seriell schalten, um zu entladen und evtl. die Spannung zu senken? Wenn ja, welche Werte sollte das Bauteil haben?
    Vielen Dank für die guten Anregungen und die Hilfestellungen!
    liebe Grüße
    Alfred

  11. Hallo, habe mich auch Mal an das Thema gewagt.

    Ohne diese tolle Anleitung hätte ich mich nie getraut, aber so ist es absolut kein Thema. Funktioniert 1a!

    Vielen Dank für die Mühe und den Support, weiter so! Grüße!

    Das pfds 33 b3 gibt es aktuell bei zaf-reinigungsmittel für 57€ inklusive Versand!

    Ich habe einen 48v Lüfter genommen.

      • Kleines Update: der brückengleichrichter hielt nur ein paar Nähte. Auf ein Mal war kein schweißen mehr möglich.

        Habe erst gedacht, der Trafo wäre durchgebrannt. Der erwies sich aber als i.o.

        Eine Phase des Gleichrichters ist hin, bzw die Sperrdiode. Zum Glück hat er ja drei Phasen, also war eine ungenutzt.

        Dann „Mal eben“ alles umklemmen, und weiter geht’s. Mal sehen, wie lange. Zur mit hole ich mir einen, der 200 Ampere aushalten kann/soll.

        Grüße!

        • Hhm, blöd. Ich habe bisher noch von keinen Problemen mit dem Gleichrichter gehört und auch selbst keine gehabt. Das hat mich – ehrlich gesagt – etwas erstaunt, schließlich sind die Dinger unglaublich günstig.
          Hoffen wir, dass es auch bei dir nun erstmal hält! Ich würde mir aber zur Sicherheit Ersatz ordern…
          Schöne Grüße,
          Kai

  12. Hallo Kai,

    Ich besitze ein Rowi Fülldrahtschweißgerät das ca. 10 Jahre alt ist und bis vor kurzem ca. 6 Jahre im (Werkzeug)Schrank gestanden war, dann kam es wieder zum Einsatz weil ich mit meinen Vater (Schlossermeister) eine Aussentreppe bei uns aufgebaut hab.

    Mein Vater war allerdings nicht gerade begeistert von meinen Fülldrahtgerät, obwohl das schon zu den „guten“ gehört (eigener Trafo für den Drahtvorschub, Lüfter, 4 Schaltstufen für den Schweißstrom), er meinte das wenn es einen Gleichrichter hätte besser schweißen würde, so bin ich dann auch deinen Blog gestoßen und seitdem lässt mich das Thema nicht mehr los!

    Der Umbau ist bis jetzt (nur) geplant, da ich „nur“ Haustechniker bin könnte ich etwas Hilfe bei der Auswahl der Komponenten gebrauchen…

    Erstmal die Eckdaten von meinen Schweißgerät (Laut Typenschild):

    -Leerlaufspannung: U0=43V
    -Schweißstrom bei 55A: 16,75V
    -Schweißstrom bei 120A: 20V

    So, wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe benötige ich einen Kondensator ab mindestens 63V (43V*1,4=60,2V), hab einen mit Schraubanschlüssen gefunden der hat 47000µF und hält bis 63V aus. Es gibt dann noch welche mit 47000µF und 80V und / oder 63000µF mit 63V bzw. 80V.

    Wenn ich das Thema „Gleichstrom glätten“ im Internet suche bekomme ich Teilweise die Antwort das man statt einen großen lieber zwei kleine (die in Summe natürlich die Kapazität des großen haben) benutzen soll und zwar einen möglichst nahe beim Gleichrichter und einen relativ nah am Verbraucher?!

    Der von mir ausgesuchte Brückengleichrichter sollte mit 200A und 1200V aber unproblematisch sein, denke ich.

    Vielen Dank
    Thomas

    • Hallo Thomas

      Vorab: Erwarte keine Wunder von dem Umbau, es ist und bleibt ein Fülldrahtschweißgerät…

      Deine Rechnung ist soweit korrekt. Der Abstand von 60,2V Leerlaufspannung (gleichgerichtet) zu den 63V Belastbarbeit der Kondensatoren ist allerding etwas knapp. Wenn die 80V Kondensatoren auch zu bekommen sind, wäre das sicherer. In jedem Fall würde ich die Leerlaufspannung mal messen.
      Bei der Größe der Kondensatoren (Kapazität) habe ich keine Berechnungen oder Messungen angestellt und kann nur sagen, was bei mir funktioniert. Grundsätzlich ist größer besser, aber man sollte es auch nicht übertreiben. Sonst kann es passieren, dass beim Einschalten mit leeren Kondensatoren soviel Strom fließt, dass es den Gleichrichter killt.
      Was die unterschiedliche Platzierung der Kondensatoren bringen soll, verstehe ich nicht. Allerdings gibt es hier sowieso wenig Spielraum, man kann den Kondensator ja nicht in die Pistole integrieren, da fehlt der Platz.

      Viel Erfolg mit dem Projekt!
      LG Kai

      • Hallo Kai,

        Ich habe mein Gerät nun auch fertig umgebaut! Nach der anschließenden Probe Schweißung dachte ich, ich hätte ein neues Gerät!

        Zugegeben es „spuckt“ immer noch (etwas), aber wesentlich weniger und kleiner als davor, auch der Lichtbogen ist stabiler und schmilzt meiner Meinung nach das (Grund)Material besser auf!

        An Kosten hab ich jetzt ziemlich genau 50,50€ reingesteckt, hält sich also noch in grenzen.

        Elko wurde auf Anraten meiner Elektriker Arbeitskollegen keiner verbaut! Die haben das so begründet das man damit „nur“ schweißen will und nichts antreibt oder ähnliches, also wäre die Glättung wohl übertrieben.
        Sondern nur der Gleichrichter plus Kleinmaterial, wie passende Kabelschuhe, Verbinder und Kabel.

        Jetzt ist auch die Plus Leitung auf der „Masse“Klemme und die Minus Leitung am „Brenner“ so wie es bei Fülldraht sein soll.

        Gruß Thomas

        • Lieber Thomas,

          danke für den Bericht. Schön zu hören, dass es funktioniert. Interessant auch, dass du den Elko weglassen konntest, das macht den Umbau natürlich einfacher.

          Liebe Grüße,
          Kai

        • Hallo Thomas. Welchen Gleichrichter hast du denn verwendet? Möchte mein Parkside AC Fülldrahtgerät auch umrüsten.
          Herzlichen Dank.
          Grüsse Markus

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